80 Prozent des gesamten Energieverbrauchs für Industrie, Verkehr und Gebäudewärme werden durch direkte Verbrennung fossiler Energie gedeckt. Strom als bisher teuerster Energieträger macht nur 20 Prozent aus. Um die Pariser Klimaziele zu erreichen, muss sich das dramatisch umkehren. Forschende des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung konnten nun zeigen, dass das dank billigem Ökostrom möglich ist.
Der Klimawandel betrifft die gesamte Welt. Extreme Wetterbedingungen wie Dürren, Hitzewellen, schwere Regenfälle, Überschwemmungen und Erdrutsche treten immer häufiger auf, auch in Europa. Steigende Meeresspiegel, versauernde Ozeane und geringere Artenvielfalt sind weitere Folgen der sich rasch verändernden klimatischen Bedingungen.
Berechnungen zufolge wird die Zahl der heißen Tage in Köln von heute 20 auf bis zu 40 Tage bis 2050 steigen. Die Flutkatastrophe vom Juli 2021 hat auf dramatische Weise gezeigt, welche schlimmen Folgewirkungen derartige Wetterextreme haben können.
Deutschland hat sich mit etwa zwei Grad stärker erwärmt als der globale Durchschnitt, bezogen auf das zurückliegende Jahrzehnt 2011 bis 2020. Zur Jahrhundertmitte könnte es demnach jährlich 66 Frosttage geben. Das wären etwa 32 Prozent weniger als die durchschnittlich 97 Frosttage im Vergleichszeitraum.
Jährlich mehr als 300.000 Menschen sterben in der EU vorzeitig infolge der Belastungen durch Feinstaub.
Deshalb ist es erforderlich die klimatischen Verschlechterungen durch klimaneutrale Energieverbräuche die CO2-Emissionen zu reduzieren oder durch Einsparungen in einem anderen Sektor zu neutralisieren. Am schädlichsten für das Klima ist der Energieverbrauch. Dann folgen Landwirtschaft, Forstwirtschaft und die Industrie. Das Verbrennen von Kohle, Öl und Gas setzt erhebliche Mengen CO₂ frei. Hauptquellen sind Kohlekraftwerke und Anlagen der Schwerindustrie (Stahl, Aluminium).
Laut Magazin Natur +Umwelt des BUND Naturschutz sind zwar durch Kauf von Emissionzertifikaten Produkte unterm Strich klimaneutral, es gibt aber auch Ausgleichsprojekte bei denen durch Aufforstungen Kleinbauern von ihrem Land vertrieben wurden.
Die Internetseite my-climate.org berichtete, das jede Tonne CO2, die wir jährlich ausstoßen, 3 Quadratmeter Meereis in der Arktis kostet, das für immer weg ist! Bei einem Bundesdurchschnitt von 8,5 Tonnen/Person wären das knapp 250 Millionen Quadratkilometer etwa 70% Deutschlands.
Der Klimaschutz und die Klimaanpassung dürfen nicht länger auf die lange Bank geschoben werden. Die Kompetenzen der Kommunen reichen aber nicht aus, um diese Zielsetzung der Klimaneutralität auf ordnungsrechtlichem Weg zu erreichen.
Das verwendete Szenario des Fraunhofer ISE hat modelliert, wie Deutschland die Solar- und Windenergie ausbauen müsste, um bis zum Jahr 2030 das Ziel von 65 Prozent weniger Treibhausgas-Emissionen zu erreichen. Dieses Ziel wurde mit dem Klimaschutzgesetz 2021 beschlossen.
Die Notwendigkeit der Klimawende wird inzwischen allgemein akzeptiert, jedoch solange das Motto „Ich bin für Klimaschutz, möchte aber die Windenergie und die PV-Freiflächenanlagen nicht sehen werden wir scheitern.
In den Köpfen der Menschen muss bei der Mobilität, beim Wohnen oder gegenüber der Ansiedlung von Erneuerbaren Energien ein klimaschutzgerechtes Umdenken noch stärker verankert werden. Die Menschen werden mitmachen, wenn sie erleben, dass Klimaschutz kein Verzicht, sondern ein Mehr an Lebensqualität bedeutet.
Klimaneutralität bedeutet, ein Gleichgewicht zwischen Kohlenstoffemissionen und der Aufnahme von Kohlenstoff aus der Atmosphäre in Kohlenstoffsenken herzustellen. Um Netto-Null-Emissionen zu erreichen, müssen alle Treibhausgasemissionen weltweit durch Kohlenstoffbindung ausgeglichen werden.
Als Kohlenstoffsenke wird ein System bezeichnet, das mehr Kohlenstoff aufnimmt als es abgibt. Die wichtigsten natürlichen Kohlenstoffsenken sind Böden, Wälder und Ozeane.
Für die Gruppe der „privaten Haushalte“ ergibt sich nach dem Konzept der Allianz für die Mitgliedsgemeinden Burkardroth, Bad Bocklet, Oberthulba und Nüdlingen eine CO2-Emission von ca. 49.300 t/a.
Laut Umweltbundesamt beträgt die aktuell für Windkraftanlagen genutzte Landfläche in Deutschland gerade einmal 0,8 Prozent. In Bayern sind das sogar noch weniger, deshalb sollten hier die Restriktionen abgeschafft werden.
Auch die Solarthermie, die Nutzung der Sonnenkraft mit dem Ziel der Erwärmung von Trinkwasser oder Heizkörpern, macht nur 2% an den erneuerbaren Energieträgern aus und könnte viel besser genutzt werden.
Nach dem Motto: „Klimaschutz handgemacht: Sonnenstrom vom eigenen Dach“ sollten viele Hauseigentümer mit geeigneten Dachflächen ebenfalls mit PV-Anlagen regenerativen Strom erzeugen.
Die Anzahl der PV-Anlagen im Allianzgebiet von 847 Stück laut dem Energiekonzept müsste entsprechend dem Ausbauziel für 2030 von 847 im Jahr 2014 auf über 2800 mit einer durchschnittlichen Leistung von 11,5 KWp steigen.
Kleine Anlagen mit weniger als 10 kWP finden Sie bayernweit auf vielen Einfamilien- oder Reihenhäusern. Bei durchschnittlich 3 – 4 Haushaltsmitgliedern reicht die auf diesen Dächern erzeugte Strommenge rechnerisch bereits für deren Selbstversorgung mit Strom aus. Diese Anlagengröße macht bei hohen Eigenverbrauch eine Installation rentabel.
Das Ziel der Ampel-Koalition ist es, rund 80 Prozent des Stroms bis 2030 aus den erneuerbaren Energien zu erzeugen.
Wie in dem Abschlussbericht der Allianz Kissinger Bogen im Jahr 2015 vorgeschlagen, sollte versucht werden durch Biomassenutzung aus gesammeltem Grüngut und Straßenbelgleitgrün Biogasproduktion zu steigern.